Der gesunde Kerbel – im Volksmund auch „Körbel“ genannt – zählt zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler. Dazu ähnlich auch die Petersilie, der Dill und Liebstöckel. An den gefiederten und hellgrünen Blättern ist Kerbel leicht erkennbar. Jedoch sei jenen, welche die Kräuterpflanze wild pflücken möchten, äußerste Vorsicht geboten! Es besteht nämlich die Gefahr einer Verwechslung mit dem giftigen Schierling, dem Kälberkropf und der Hundspetersilie.

Welche Sorten & Arten von Kerbel gibt es?
Anthriscus cerefolium:
Bei dieser Fachbezeichnung handelt es sich um den Küchenkerbel. Er ist von Südeuropa bis ganz nach Asien auffindbar. Die Pflanze wächst aufrecht und wird 35 bis 50 cm hoch. Dabei handelt es sich um ein einjähriges Doldenblütler Gewächs.
Anthriscus sylvestris „Ravenswing“, bekannt als Roter Wiesenkerbel:
Diese Art von Kerbel stammt ebenso aus der Familie der Apiaceae. Jedoch kommt diese Sorte auf eine Größe von 50 bis 65 cm und blüht im späten Frühjahr weiß. Im Gegensatz zu Anthriscus cerefolium ist die Pflanze mehrjährig. Man findet sie in Gegenden wie Europa, Westasien und Nordafrika.
Wie wirkt Kerbel als Heilkraut?
Kerbelkraut wirkt sehr harn- und schweißtreibend. Durch seine gut entwässernde Wirkung wird er gerne zur Unterstützung von leichten Diäten eingesetzt und wird in Form von getrockneten Kerbel Tee verkauft. Auch kann die Kerbelwurzel als Heilmittel dienen, sehr gute Ergebnisse sind beispielsweise bei Schlafstörungen bekannt.
Wie pflanze ich Kerbel?
Die Kräuterpflanze vermehrt sich ganz einfach durch die Aussaat von Samen. Die Kerbelsamen können in milden Gegenden schon Anfang März im Garten ausgesät werden, da Kerbel unserem mitteleuropäischen Klima gut angepasst ist und sogar schon als Keimling recht geringe Temperaturen übersteht. Der richtige Standort für Kerbel ist optimalerweise an einem sonnigen oder vollsonnigen Plätzchen, damit das Doldenblütlergewächs gut gedeihen kann. Pro Quadratmeter Fläche, kann man mit etwa fünf bis acht Pflanzen rechnen, das heißt, beim Einsetzen sollte man auf einen Abstand von mindestens ca. 40 cm zwischen den Samen achten. Gartenkerbel muss jedes Jahr leider neugesetzt werden, da er aus einer alten Kerbelsorte gezüchtet wurde, die auf schnelle Fortpflanzung durch Samen setzen. Bei der Gartenerde gibt es keine Besonderheiten auf die man achten sollte, lediglich ist lockeres Substrat immer eine gute Voraussetzung. Düngen muss man den Kerbel dann eher weniger.
Welche Kräuter harmonieren mit dem Kerbel am besten?
Der Kerbel kann beispielsweise neben vielen Kräutern im Hochbeet eingesetzt werden. Die Petersilie und Dill vertragen sich hier sehr gut. Es ist nicht ratsam, das Gewächs neben Gemüsesorten wie Möhren zu platzieren – Kerbel ist eine der wenigen Pflanzen, die nicht gut darauf ansprechen, da sie viel Platz benötigen. Darauf ist ganz besonders zu achten, wenn die Kerbelpflanze am Balkon bzw. auf der hauseigenen Terrasse angebaut wird.
Wie pflege ich den Kerbel?
Bei der Kerbelpflege ist es wichtig, auf frische und feuchte humusreiche Erde zu achten. Außerdem sollte sie abhängig von Ort und Temperatur in regelmäßigen Abständen bewässert werden. Kerbel ist ein echter Lichtkeimer und muss daher oberflächlich ausgesät werden. Die Samen nur ganz leicht an die Erde drücken und minimal bedecken, mit Fließ abdecken, dies kann dabei behilflich sein, die Keimung des Kerbels etwas zu beschleunigen.
Ab wann und wie lange kann man Kerbel ernten?
Die ersten jungen Triebe können schon nach gerade mal sechs bis acht Wochen frisch geerntet werden. Gut schmecken die Kerbelblätter aber bis zur Blüte. Kerbel kann bis in den November geerntet werden. Da die Kräuterpflanze wirklich sehr robust und widerstandsfähig ist, was die Kälte anbelangt, kann man bis Oktober Kerbel im Garten pflanzen und somit bis in den November ernten.
Ist Kerbel winterhart und wie überwintere ich ihn auf dem Balkon?
Die Kräuterpflanze kann beinahe überall im Selbstversorger Garten überwintern, wo Licht hinkommt und es hell genug ist. Das kann sogar im Haus auf der Fensterbank sein.
Kann man Kerbel selber vermehren?
Einjährige Kräuter wie Kerbel säen sich häufig einfach selbst wieder aus, wenn man die Blütenstände nicht ganz entfernt. Denn darin reifen später die Kerbelsamen, welche dann bei der Reife abfallen und im Mutterboden überwintern. Im nächsten Frühling kann sich von ganz alleine schon wieder eine neue Kerbelstaude entwickeln. Genauso könnte man die Samen vorher einsammeln und bis zum nächsten Jahr in trockener Umgebung aufbewahren, um sie dann wieder aussäen.
Hier findest du günstige Kerbelsamen – KLICK*
Wie kann ich Kerbel aufbewahren?
Die Kräuterpflanze kann man trocknen. Wenn man die Möglichkeit hatt, kann frischer Kerbel auch eingefroren werden. Viele bevorzugen das praktische Einfrieren, um das Kraut besser aufzubewahren, da getrockneter Kerbel während des Trocknens leicht das einzigartige Aroma verliert.
Die Verwendung von Kerbel in der Küche
Kerbel kann im Küchenalltag sehr vielfältig verwendet werden. Wie beschrieben, kann Kerbel auch als Heilmittel eingesetzt werden, ebenso dient Kerbel als Küchengewürz. Es gibt aber auch noch viele verschiedene Möglichkeiten, wie man ihn benutzen kann! Als würzende Zusatz in leckeren Gerichten und Sauce macht sich frische Kerbel sehr beliebt: Kerbelsuppe, Kerbelsauce und auch ein grüner Kerbel Pesto wird gerne mit Brot gegessen. Aber auch bekannte Kerbel Rezepte wie Kerbelbutter und Sellerie-Kerbel-Kartoffelpüree sind beliebt. Aufgrund seines einzigartigen Anis Geschmackes ist das Kraut schwer ersetzbar. Eine Alternative zum Kerbel wäre eventuell die Petersilie.
Ist Kerbel für bestimmte Tiere giftig?
Nein. Kräuter gehören zur ganzheitlichen und natürlichen Ernährung von Tieren. Frische Kräuter bereichern durch ihren hohen Gehalt an Vitaminen.
Darf man Kerbel in der Schwangerschaft essen?
Schon seit dem Altertum ist die Kerbelpflanze eine wertvolle Heilpflanze für die Menschen. Damals schon badeten Frauen in einem Sud mit Kerbel während sie in den Wehen lagen. Doch auch heutzutage noch wird während der Schwangerschaft von diesem bewährten Heilmittel Gebrauch gemacht. Es enthält viele wichtige Nährstoffe, Mineralien und Vitamine, wie die Folsäure, die Schwangere in höchster Dosis benötigen.
FAZIT: Zusammenfassend handelt es sich beim Kerbelgewächs um eine in der Küche sehr vielseitig einsetzbare Kraut- und Würzpflanze, welche noch sehr gesund ist und im Garten oder Balkon gut gedeiht. Als spezielles Gewürz eignet es sich oftmals für Gerichte in und nach der Osterzeit. Kerbel schmeckt nussig und hat ein leichtes schmackhaftes ja schon gourmetartiges Anis Aroma. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kräuterpflanze schnell wächst und das Einfrieren nach der Ernte stellt eine praktische Möglichkeit dar, sie auf großem Vorrat einzulagern. Somit ist Kerbel eine in Hausfrauenkreisen beliebte Sorte im Kräutergarten!