Samtig-ledrige Blätter in grün, mit oder ohne farbigen Flecken mit Blüten von hell-violett bis tief dunkel-violett, der Salbei zeichnet sich durch seinen krautigen Wuchs aus. Beim Salbei handelt es sich um eine Pflanze mit vielen Facetten. Ob als Küchenkraut, als Balkonpflanze oder im Kräutergarten, Salbei setzt immer einen besonderen Akzent.
Welche Sorten von Salbei gibt es?
Die Ursprünge des Salbei liegen höchstwahrscheinlich in den kalkhaltigen Böden des heutigen Dalmatien. Von da verbreitete sich der Salbei im gesamten Mittelmeerraum aus.
Dabei kann man zwei Wildformen von Salbei unterscheiden. Salvia sclarea, der Muskateller-Salbei, hat seinen Ursprung im südöstlichen Mittelmeerraum, und Salvia officinalis, der echte Salbei, der im europäischen Mittelmeerraum seine Ursprünge hat. Beide Arten sind unterschiedliche stark bis in deutsche Gebiete hinein verwildert und somit verbreitet.
Kultiviert wurde beide Arten in Klostergärten. In zunehmenden Maße fand der echte Salbei, Salvia officinalis, Verbreitung. Aber nicht nur in den Klosterkulturen und in der mediterranen Küche spielte Salbei eine wichtige Rolle, auch in anderen Kulturen wie zum Beispiele der indianischen, war Salbei sehr bekannt.
Heute gibt es viele verschiedene Züchtungen, die alle auf den echten Salbei zurückgehen. Mehr als 800 Sorten Salbei sind bekannt. Eine bunte Auswahl-Möglichkeit für jeden Selbstversorger Garten
Salbei als Heilkraut?
Heut zu Tage bekommt man Heilsalbei im Topf in fast allen Supermärkten in der Gemüse-Abteilung. Aber auch getrocknet als Gewürz bekommt man ihn. In der Tat entfaltet Salbei als Kochzutat eines seiner wichtigen heilenden Wirkungen.
Als Zugabe beim Kochen gibt Salbei nicht nur einen guten Geschmack und Geruch ab, sondern hilft auch der Verdauung. Bei fetten Fleischgerichten und in Soßen helfen die Gerb- und Bitterstoffe in den Blättern des Salbeis dabei, die Galle-Produktion anzuregen. Die ätherischen Öle regen zusätzlich die Verdauungssäfte an. Schwere Speisen werden so bekömmlicher. Saponine regulieren die Schleimbildung.
Außerdem sind die Inhaltsstoffe der Salbeiblätter antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend.
Letzteres ist besonders interessant bei Entzündungen im Rachenraum. Bei akuten Zahnschmerzen bringt das Kauen von frischen Salbei-Blättern erste Linderung.
Salbeitee hilft nicht nur generell bei Entzündungen im Rachenraum, sondern auch bei Husten oder bei Blähungen und Koliken und leichten Entzündungen im Magen-Darm-Trakt. Salbei verringert innerlich wie äußerlich die Schweißbildung.
Wie pflanze ich Salbei?
Gewürzkräuter unterscheiden sich stark in ihrem Aussehen und ihren Ansprüchen an Boden und Standort. Dieses man beim Kräuter pflanzen beachten. Will man ein Kräuterbeet anlegen, eignet sich am besten eine Kräuterspirale. So ein Beet, das sich wie eine Schnecke vom Boden abhebt, bietet allen Kräuter im Garten den geeigneten Standort. Sei es nun feucht und schattig am Fuß der Spirale, sei es nun halbschattig auf den verschiedenen Höhen der Spirale oder wasserdurchlässig ( wenn man etwas lockeres Gestein als Grundlage verwendet hat) und sonnig. In einer Kräuterspirale kann man von der Petersilie bis zum Salbei alle Kräuter vereinen.
Im Kräuterbeet gehören Salbei Pflanzen an die höchstgelegene Stelle. Sie können weder Staunässe noch Überdüngung vertragen. Aber Sonne, Wärme, sogar vorübergehende Trockenheit verträgt er gut. Ein Stein in seiner Nähe speichert zusätzlich Sonnenwärme, die Salbei ebenfalls zu schätzen weiß. Ebenso wie leicht kalkhaltige Böden wie in seiner Ursprungs-Heimat.
Beachtet man diese Vorgaben, kann man Salbei auch in den Balkonkasten pflanzen. Andere Pflanzen im Kasten müssen aber die gleichen Ansprüche haben.
Welche Kräuter passen mit Salbei im Garten?
Im Gewürzpflanzen-Garten auf dem Balkon, also als Nachbarpflanzen zu Salbei im Blumenkasten eignen sich Kräuter, die ebenfalls Sonne, wenig Dünger und wenig Wasser lieben. Typische Küchenkräuter wären Estragon, Thymian und Rosmarin. Ein Lavendel würde das Bild bestimmt auflockern und gut zu den Kräutern passen.
Wegen der ätherischen Öle kann Salbei auch als Randbepflanzung von Beeten genutzt werden, da durch die Öle der Schädlingsbefall begrenzt wird.
Aus diesen aber auch aus optischen Gründen passt Salbei sehr gut zu Rosen. Speziell für die Verwendung als Unterbepflanzung ist Salbei als Staude gezüchtet worden.
Natürlich lasst sich auch aus diesen Sorten ein bezaubernder Garten auf dem Balkon zaubern.
Salbeipflanze – Die Pflege!
Salbei kann stehende Feuchtigkeit nicht vertragen. Deshalb brauchen die Pflanzen einen durchlässigen, stickstoffarmen Boden. Auf dem Balkon braucht Salbei eine Kiesschicht auf dem Topf- oder Kastenboden, damit die Wurzeln nicht im Nassen stehen. Salbei verträgt geringe Mengen Kalk gut. Eine Stickstoff-Düngung dagegen ist nicht zu empfehlen. Regelmäßiges nicht zu übermäßiges Gießen reicht dieser anspruchslosen Pflanze aus.
Salbei ernten, wie geht das?
Einzelne Blätter kann man jederzeit abzupfen und zum Beispiel zum Kochen verwenden. Meistens wird Salbei aber getrocknet man. Dazu schneidet man junge Salbeizweige am Frühjahrsende, am besten kurze vor der Blütezeit ab. Bei trockenem, sonnigen Wetter geschnitten und rasch an einem schattigen Ort gebracht, trocknen die Salbeizweiglein schimmelfrei und können dann aufbewahrt und nach Bedarf verwendet werden.
Ist Salbei winterfest?
Da Salbei aus dem Mittelmeerraum stammt ist er nur bedingt winterhart. Milde Winter verträgt er meistens ohne Probleme. Am besten ist es aber ihn leicht abzudecken. Auf dem Kräuterbalkon hängt es von der Frost-Gefahr ab. Läuft das Balkon Kräuterbeet Gefahr durch zufrieren, muss der Salbei vorher umgetopft werden.
Salbei in der Küche:
Salbei wird in Nudelgerichten, Soßen, Eierspeisen, Fisch- und Schweinefleischgerichten verwendet.
Der echte Salbei ist also ein wahres Multitalent unter den Pflanzen. Viele Züchtungen mit dekorativen Blätter machen ihn zum Hingucker im Kräutergarten auf dem Balkon und im Garten. Selbstgezogen oder als Wildpflanze überzeugt er als Heilpflanze. Und in der Küche überzeugt Salbei längst nicht mehr ausschließlich in mediterranen Gerichten.