Die mediterrane Halbstaude Lavendel lässt sich sehr vielseitig verwenden. Denn zum einen ist sie attraktiver Zierstrauch, duftende Gartengestaltung und Insektennahrung. Auf der anderen Seite gehört Lavendel zu den Heilkräutern, die aromatische Öle enthalten, die sich sehr beruhigend auswirken. Deswegen ist es ideal, wenn man Lavendel trocknet und weiterberarbeitet.
Lavendel trocknen – so einfach geht´s
Um Lavendel richtig trocknen zu können, kommt es in erster Linie auf den Zeitpunkt der Ernte an. Hinsichtlich Duft und Heilwirkung erreicht der Lavendel dann seinen Höhepunkt, wenn er noch nicht vollständig aufgeblüht ist. In der Regel ist die ideale Erntezeit zwischen Juni und August. Dann sollte man die Stängel etwa 10 Zentimeter unterhalb des Blütenansatzes abschneiden, wenn sich die ersten kleinen Blüten geöffnet haben, der Großteil aber noch verschlossen ist.
Wichtig ist beim Lavendel schneiden, dass man erst dann beginnt, wenn sich weder Morgentau noch andere Nässe auf den Blüten befindet. Der Lavendel muss also trocken sein, was in der Regel am späten Vormittag oder in der Mittagszeit der Fall ist. Feuchte Stängel neigen dazu, beim Trockenvorgang zu schimmeln.
Es empfiehlt sich, die abgeschnittenen Stängel in Büschel zusammenzufassen, um sie kopfüber zum Trocknen aufhängen zu können. Ideal sind hier lockere Gummibänder. Der Ort, an dem man die Lavendelbüschel zum Trocknen aufhängt, sollte trocken und nicht zu warm sein. Ideal ist hier auch eine gute Luftzirkulation. Direkte Sonneneinstrahlung oder auch überhitzte Räume entziehen dem Lavendel nicht nur die Farbe, sondern mindern auch die duftende Wirkung, da sich die ätherischen Öle zu schnell verflüchtigen.
Wie lange muss Lavendel trocknen?
Bei der traditionellen Lufttrocknung dauert es etwa ein bis zwei Wochen, bis der Lavendel vollständig getrocknet ist. Man kann das daran erkennen, dass sich die Blüten ganz leicht von den Stängeln abstreifen lassen und zwischen den Fingern leicht zerbröseln.
Wie wird Lavendel richtig gelagert?
Die im Lavendel enthaltenen ätherischen Öle sorgen für das unverwechselbare Aroma. Damit dieses nach dem Trocknen aber nicht zu rasch verloren geht, empfiehlt sich eine Lagerung der trockenen Lavendelblüten an einem dunklen und kühlen Ort. Erfahrungsgemäß sind Schraubgläser ideal, da man sie luftdicht verschließen kann. Im Keller aufgestellt, können die Blüten so recht lange aufbewahrt bleiben.
Wie kann ich Lavendel im Haushalt nutzen?
Lavendel pflanzen lohnt sich auch in Wohnräumen, da die Pflanze mit ihrem intensiven Geruch selbst gegen Ameisen, Mücken und Blattläuse wirkt. Doch im getrockneten Zustand lassen sich die duftenden Blüten ebenso vielseitig wie nützlich im Haushalt anwenden:
- im dekorativen Duftsäckchen für Kleiderschrank oder auch als Einschlafhilfe
- als duftende Bereicherung für Wasch- und Putzmittel
- als duftender Badezusatz
- als duftender Dekoschmuck, wobei hier meist die gesamten Stängel nach der Trocknung benutzt werden
- im Potpourri
- als Tinktur, ölige Essenz oder Tonikum für kosmetische Produkte oder zur Behandlung von Haarausfall
- als wirksames Anti-Mückenmittel
Wie kann ich Lavendel in der Küche verwenden?
In der Küche und bei der Zubereitung leckerer Speisen sind getrocknete Lavendelblüten immer stärker im Kommen. Denn der Lavendelessig zum Beispiel kann nicht nur als ideales Gesichtswasser verwendet werden, sondern ebenso als Würze für den Salat genutzt werden.
Darüber hinaus lassen sich unter anderem die folgenden Dinge mit getrockneten Lavendelblüten in der Küche herstellen:
- Lavendelbrotaufstriche
- Gewürzsalz
- Teemischungen
- Lavendelbutter
Fazit
Lavendel ist mehr als nur ein duftendes Ziergras, was die Beete von Schnecken freihält oder den Bienen als Nahrungsgrundlage dienen kann. Vor allem die getrockneten Lavendelblüten bieten eine sehr reichhaltige Verwendung, die in vielerlei Hinsicht heilsam und wohltuend zugleich ist. Dadurch kommt Lavendel im Garten oder auf der Fensterbank eine ganz besondere Bedeutung zu, denn von dieser mediterranen Halbstaude hat man das ganze Jahr etwas.