Sie sind auf der Suche nach einer umweltfreundlichen Alternative zu torfhaltiger Anzuchterde? Kokoserde ist eine rein organische Aussaaterde, welche auch zur Anzucht von Pflanzen in Blumenkübeln genutzt werden kann. Hier erfahrt ihr alles über die Vorteile dieser Erde.
Was ist Kokoserde?
Kokoserde ist zu 100% natürlich und ein nachwachsender Rohstoff. Im Gegensatz zu torfhaltiger Anzuchterde, bei der jedes Jahr Moore ausgetrocknet werden, ist Kokoserde eine sehr nachhaltige Alternative. Die Bezeichnung als „Erde“ ist dabei irreführend. Kokoserde besteht aus den Pflanzenfasern von Kokosnüssen, welche jedes Jahr nachwachsen.
Die Pflanzenfasern sind ein Abfallprodukt bei der Kokosnussernte. Diese werden zerkleinert, sterilisiert und zu Würfeln zusammengepresst. Diese werden in handlichen Würfeln bei uns im Baumarkt oder Gartencenter verkauft.

Die Kokosnuss kann mehr als nur Kokoserde. Wie wäre es mit einem leckeren Kokosnusswasser? Mehr Infos findet ihr hier: https://www.kokosnusswasser.net/
Was ist so besonders an Kokoserde?
Mit Kokoserde leistet ihr einen Beitrag zum Umweltschutz. In normaler Anzuchterde ist Torf enthalten. Dafür werden jedes Jahr Moore auf der ganzen Welt trockengelegt. Dabei wird der Lebensraum von Tieren und auch Pflanzen zerstört.
Der Torf dient in der Erde zur Lockerung des Substrates und als Wasserspeicher. Beide positiven Eigenschaften sind durch die Kokoserde gegeben. Die Auflockerung wird durch Zugabe von zerkleinerten Kokosnussschalen erreicht.
Durch die Trockenlegung von Mooren eingeschlossenes und klimaschädliche CO² in die Atmosphäre freigesetzt. Schon gewusst:
Welche Vorteile bietet Kokoserde?
Mit Kokoserde leisten sie nicht nur einen positiven Beitrag zum Umweltschutz, sondern erhalten auch weitere Vorteile:
- Kokoserde ist leicht transportierbar: Sie ist gepresst und in Form von Briketts im Handel erhältlich. So ist sie leicht transportierbar und spart beim Import Gewicht und Laderaum. Ein solches Brikett oder Ziegel ist 600g schwer. Durch Zugabe von Wasser entsteht dann Kokoserde. Dadurch ergeben sich bis zu 70L Kokosblumenerde.
- Frei von Schädlingen und Unkraut: Kokoserde wird durch Hitze sterilisiert. Dadurch sterben Schädlinge ab. Bei herkömmlicher Erde findet man sehr oft nach einigen Wochen bereits ungebetene Gäste in Form von Fliegen in der Erde wieder.
- Weniger Gießen: Durch die Zellstruktur der Kokosfasern, nehmen Sie viel Waser auf und geben es nach und nach an die eingesetzten Pflanzen ab.
- Gute Belüftung der Wurzeln: Durch die offene Zellstruktur kann immer genügend Sauerstoff an die Wurzeln gelangen. Somit sind die Pflanzen auch an der Wurzel gut versorgt. Auch wenn die Kokoserde einmal ausgetrocknet ist, nimmt Sie beim Gießen direkt wieder das Wasser auf. Torf verdichtet bei zu großer Trockenheit und muss erst wieder durch mühevolle Arbeit gelockert werden.
- Kein Schimmel: Kokoserde ist steril und frei von Pilzen und anderen Schadstoffen. So hat Schimmel keine Chance.
Die Anwendung von Kokoserde
Kokoserde wird in sogenannten Ziegeln oder Brikett gepresst. Zuerst muss etwa 9 Liter Wasser hinzugegeben werden. Dadurch lässt sich der Ziegel in der Struktur lösen und wird zu Kokosblumenerde.
Wichtig: Kokosblumenerde enthält keine Nährstoffe und ist stets ungedüngt. Eine Zugabe von Dünger ist daher unabdingbar.
Kokoserde düngen – So geht’s richtig
Bio Dünger ist ungeeignet. Die darin enthaltenen Nährstoffe benötigen Mikroorganismen. Das Kokoserde steril ist, sind diese nicht vorhanden. So kann ein Bio Dünger nicht den gewünschten Effekt erzielen. Greifen Sie daher zu handelsüblichen Flüssigdünger.
Folgende Schritte zun beim Düngen von Kokoserde zu befolgen:
- Lauwarmes Wasser in einer Schale geben
- Flüssigdünger hinzugeben
- Kokoserde Ziegel oder Brikett hinzugeben
Nach ca. 20 Minuten verwandelt sich das Humusbrikett in gebrauchsfertige Kokosblumenerde. Nach ca. 8 Wochen sind die Nährstoffe aufgebraucht. Danach wird wie üblich mit Dünger im Gießwasser nachgedüngt.
Für welche Pflanzen ist Kokoserde geeignet?
Kokosblumenerde ist nicht nur für die Anzucht von jungen Pflanzen geeignet, auch Zimmer- und Gemüsepflanzen lieben Kokoserde. Dabei kann man die Kokoserde mit normaler Anzuchterde etwa 1:1 mischen oder nur Kokosblumenerde verwenden.
Folgende Gemüsepflanzen und Kräuter sind für Kokoserde geeignet:
- Tomaten
- Zucchini
- Paprika
- Basilikum
- Schnittlauch
- Petersilie und weitere Kräuter.
Folgende Zimmerpflanzen mögen Kokoserde:
- Bonsai
- Orchideen (sollte mit Orchideenerde gemischt werden
- Kakteen
Fazit: Mit Kokoserde leisten Sie einen Beitrag zum Umweltschutz. Es wird kein Torf mehr abgebaut und schützen die Pflanzen- und Tiervielfalt. Lästiges schleppen schwerer Blumenerde aus dem Baumarkt ist nun auch Schnee von gestern. Wer schon einmal einen kaputten Sack erwischt hat, weiß wie viel Aufwand es bedeutet, die Erde wieder aus dem Kofferraum oder vom Gehweg zu kehren. Die Anwendung von Kokoserde ist kinderleicht und Schädlinge in den frisch gezogenen Pflanzen gehört der Vergangenheit an.