Wer einen großen Garten hat, der ist häufig auch im Besitz eines kleinen Gartenhauses. Je nach Garten und persönlichen Verhältnissen können diese Häuschen auch ganz stattlich ausfallen. Wer einen Schrebergarten besitzt, der kommt um eine Gartenhütte als Rückzugsort nicht herum.
Nun wäre es doch ideal, wenn man das Dach dieser Hütten nutzt und mit Solaranlagen bestückt. Auf diese Weise könnte sich eine Hütte autark mit Strom versorgen. Je nach Anlage und Speichermöglichkeit, könnte so in den Sommermonaten auf eine externe Stromzufuhr verzichtet werden.
Natürlich kann man nicht einfach eine Solaranlage nehmen und diese auf einen Schuppen montieren. Vorher sollte man sich Gedanken darüber machen, welche Strombedarf man hat, ob die Örtlichkeit überhaupt passt und ob das Gartenhaus dafür ausgelegt ist.

Wann lohnt sich eine Solaranlage für das Gartenhaus?
Es gibt eigentlich nur einen limitierenden und wirklich harten Faktor. Dabei handelt es sich um die Belastbarkeit des Dachs. Bei sehr alten Gartenhäusern und bei bestimmten Dachkonstruktionen aus Wellblech oder Plastik, dürfte die Tragfähigkeit nicht ausreichend sein. Hier müssten ausreichend dicke Balken verbaut werden, bevor die Paneele montiert werden.
Sollte die Tragfähigkeit das Dachs stimmen, dann kommen die weiteren Faktoren hinzu. Manchmal ist die Montage der Paneele zwar technisch möglich, macht aber wenig Sinn.
Die Lage
Hier ist besonders wichtig, dass das Gartenhaus möglichst lange von der Sonne angestrahlt wird. Ein Gartenhaus, welches unter einigen großen Bäumen steht mit einer Solaranlage zu bestücken macht wenig Sinn. Auch Gartenhäuser, die relativ nah am Wohnhaus stehen und nur für eine kurze Zeit am Tag in der Sonne stehen sind eher ungünstig. Im Idealfall gibt es den ganzen Tag genügend Sonnenlicht.
Ausrichtung
Auch die Ausrichtung ist von sehr großer Bedeutung. Im Idealfall zeigt eine Seite des Dachs nach Süden. Dies garantiert die maximale Sonneneinstrahlung. Auf Häusern, bei denen dies nicht der Fall ist, kann man jedoch ebenfalls Solaranlagen installieren. Hier gibt es mittlerweile Halterungen, die die Paneele in einem passenden Winkel halten.
Solaranlage Gartenhaus – Brauche ich eine Genehmigung?
Zuallererst ist es wichtig, bei den örtlichen Bauämtern nachzufragen, ob eine Baugenehmigung für die Installation der Solaranlage erforderlich ist. In einigen Gebieten können selbst kleine Anlagen eine solche Genehmigung verlangen, während es in anderen Fällen spezielle Regelungen oder vereinfachte Verfahren gibt. Beachten Sie auch mögliche bauliche Einschränkungen, die für Gartenhäuser gelten könnten. Dies könnte die Dachneigung, Größe oder Farbe betreffen und somit die Installation von Solarpanelen beeinflussen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Abstandsregelungen zu den Grundstücksgrenzen oder Nachbargebäuden. Informieren Sie sich über die erforderlichen Abstände, um mögliche Konflikte zu vermeiden und den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen. Wenn das Gartenhaus in einem historischen Gebiet oder unter Denkmalschutz steht, könnten zusätzliche Einschränkungen für bauliche Veränderungen gelten. Stellen Sie sicher, dass Ihre Pläne im Einklang mit den Denkmalschutzbestimmungen stehen, falls dies zutrifft.
Für die elektrische Anbindung der Solaranlage an das Stromnetz ist es erforderlich, einen zertifizierten Elektriker hinzuzuziehen, um den geltenden Sicherheitsstandards zu entsprechen. Informieren Sie sich auch über die Regeln und Anforderungen zur Netzeinspeisung, wenn Sie den überschüssigen Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen möchten.
Was kostet eine Solaranlage fürs Gartenhaus?
Zu Beginn sollten Sie die Gesamtkosten für die Anschaffung und Installation der Solaranlage ermitteln. Dazu gehören die Kosten für die Solarpaneele, den Wechselrichter, das Montagesystem, die Verkabelung und möglicherweise den Batteriespeicher, falls Sie eine Off-Grid-Lösung in Betracht ziehen. Vergleichen Sie dabei verschiedene Angebote und achten Sie auf die Qualität der Komponenten, um eine langfristige und zuverlässige Leistung zu gewährleisten.
Denken Sie auch an die Kosten für eventuell erforderliche Genehmigungen für die Solaranlage. In einigen Fällen könnten zusätzliche Gebühren für Baugenehmigungen oder Anschlüsse an das Stromnetz anfallen.
Bei der Berechnung der Kosten sollten Sie auch die potenziellen Einsparungen in Betracht ziehen. Durch die Nutzung von Solarstrom können Sie Ihre Energiekosten langfristig reduzieren, insbesondere wenn Sie überschüssigen Strom ins Netz einspeisen und eine Einspeisevergütung erhalten. Beachten Sie jedoch, dass die Einsparungen von verschiedenen Faktoren abhängen, wie Ihrem Stromverbrauch, der Sonneneinstrahlung in Ihrer Region und den lokalen Strompreisen.
Ein weiterer Kostenfaktor ist die Lebensdauer der Solaranlage. Hochwertige Anlagen können in der Regel länger und zuverlässiger funktionieren, was sich langfristig positiv auf Ihre Investition auswirken kann.
Es ist ratsam, die Kosten der Solaranlage mit den langfristigen Vorteilen zu vergleichen. Berücksichtigen Sie dabei nicht nur die direkten finanziellen Einsparungen, sondern auch den Beitrag zur Umwelt durch die Nutzung erneuerbarer Energien und die Reduzierung von CO2-Emissionen.
Denken Sie daran, dass es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten gibt, um die Kosten für die Solaranlage zu stemmen. Dies könnte staatliche Förderungen, Kredite oder Leasingoptionen einschließen, die die Investition erleichtern können.
Insgesamt sollten Sie die Kosten der Solaranlage als langfristige Investition betrachten, die nicht nur finanzielle, sondern auch ökologische Vorteile bietet. Indem Sie alle relevanten Faktoren sorgfältig abwägen, können Sie eine fundierte Entscheidung treffen und die beste Solarlösung für Ihr Gartenhaus finden.
Fazit
Eine Solaranlage auf dem Dach ist etwas sehr sinnvolles, wenn man die oben beschriebenen Punkte beachtet. Eine strukturierte Planung sollte bei allen Bauprojekten erfolgen, damit am Ende keine bösen Überraschungen und finanzielle Verluste drohen.
Vor einer Installation sollte man sich über die Vorschriften informieren. In den verschiedenen Ländern gibt es verschiedene Vorschriften über den Betrieb von Solaranlagen. Auch für die Einspeisung in ein Netz muss man sich mit einem der Netzbetreiber auseinandersetzen. Noch bekommt man für den eingespeisten Strom wesentlich weniger als man für gelieferten Strom bezahlt. Diesen Faktor sollte man bei der Kalkulation zwingend beachten.
Auch das recht kleine Dach eines Gartenhauses ist häufig geeignet und leistet somit einen kleinen Beitrag zu einer grünen Stromversorgung und einem geringeren CO2 Abdruck.