Viele Gartenliebhaber bringen Rindenmulch auf ihren Beeten aus, um sich das ständige Unkrautjäten zu ersparen und die Bodenqualität für ihre Pflanzen zu verbessern. Doch nicht jede Bepflanzung kommt mit diesem natürlichen Pflanzenschutz tatsächlich gut zurecht. Mitunter muss man sich dabei auch die Nachteile dieser Mulchart vor Augen führen, denn nicht immer geht es im Garten um eine saubere und schöne Optik.
Die Wirkung von Rindenmulch
Mit der Bezeichnung Rindenmulch ist ganz allgemein die gehäckselte Rinde verschiedener Bäume gemeint. Im Grunde ein forstwirtschaftliches Abfallprodukt, bei dem Rindenhäcksel von Fichte, Kiefer oder Douglasie enthalten sind.
Naturbelassen wirkt Rindenmulch:
- temperatur- und feuchtigkeitsregulierend
- wärmedämmend
- wie ein natürlicher Dünger
- wachstumshemmend
- wie eine Schutzschicht, welche die Bodenerosion verhindert
- bodenaktivierend
- dekorativ
Rindenmulch aus Kiefer oder Fichte entzieht dem Boden aber mit Stickstoff, wenn er sich mit der Zeit zersetzt. Wo er also auf der einen Seite sehr vorteilhaft die Bodenqualität verbessert, indem er Nährstoffe in den Boden abgibt, kann es auf der anderen Seite zu einem vorübergehenden Stickstoffmangel kommen.
Die Anwendung von Rindenmulch
Da der Rindenmulch aus Fichte oder Kiefer im Gegensatz zu Mulch aus Pinienrinde dem Boden Stickstoff entzieht, sollte die Gartenfläche zunächst mit einem entsprechenden Stickstoffdünger versorgt werden. Hier sind Hornspäne sehr empfehlenswert. Zudem sollte vorhandenes Unkraut sehr gründlich entfernt werden, bevor man an das Aufbringen des Rindenmulchs denkt.
Danach wird der Mulch in einer fünf bis sieben zentimeterdicken Schicht aufgebracht. Soll der Rindenmulch in erster Linie das Wachstum von Unkraut verhindern, empfiehlt es sich, die Rindenmulchschicht noch gut zwei Zentimeter dicker zu gestalten. Anschließend wird die Schicht mit einem Rechen glatt gezogen und gleichmäßig verteilt. Mitunter sollte man nach ein bis zwei Tagen noch einmal mit dem rechen über die Schicht mit Rindenmulch gehen, da es häufig dazu kommt, dass sich der Mulch in der ersten Zeit an manchen Stellen etwas absenkt.
Für eine ideale Anwendung ist es außerdem wichtig, auf die richtige Körnung zu achten. Feinerer Rindenmulch eignet sich für kleinere Flächen. Auf größeren Beeten oder Bodenflächen sollte möglichst die grobe Körnung gewählt werden. Zum einen, weil der grobe Rindenmulch langsamer verrottet. Auf der anderen Seite ist diese Variante häufig luftdurchlässiger, sodass der darunter befindliche Boden nicht so schnell zu faulen und zu schimmeln beginnt.
Bei einer Anwendung auf Wegen und Spielbereichen empfiehlt sich ebenfalls die gröbere Körnung, da dieser Rindenmulch besser nachfedert und langsamer verrottet. Zudem setzen sich die größeren Rindenstücke nicht so leicht in den Schuhsohlen fest.
Welche Pflanzen sind für Rindenmulch ungeeignet?
Nicht alle Pflanzen im Garten können mit dem eher sauren Rindenmulch aus Kiefer oder Fichte umgehen. Lavendel und Kräuter sind deswegen ebenso ungeeignet wie Steingartenpflanzen oder Rosen und Beetstauden.
Darüber hinaus sind besonders Jungpflanzen oder auch Gemüsepflanzen sowie Himbeeren und Erdbeeren ungeeignet für den Rindenmulch. Denn sie können die dauerhafte Feuchtigkeit, die durch den Mulch am Boden entsteht nicht vertragen. Hier wäre zum Mulchen eher Grasschnitt oder auch Stroh eine gute Alternative.
Ebenso sollte man bei Bodendeckern, flachwurzelnden Pflanzen oder alpinen Gewächsen auf Rindenmulch verzichten.
Nachteile von Rindenmulch
Rindenmulch aus Kiefer oder Fichte ist nicht in jedem Fall vorteilhaft, denn aufgrund der erhöhten Belastung von Waldbäumen Cadmium ist der Mulch ebenso cadmiumbelastet. Zudem ist neben dieser Schadstoffbelastung bei herkömmlichen Rindenmulch oft eine starke Verunreinigung festzustellen. Denn nicht in jedem Fall ist das Produkt tatsächlich naturbelassen. Vielmehr finden sich häufig kleine Glasscherben, Folienstücke, Steine oder auch Metallteile in dem Mulch, was besonders ärgerlich ist.
Darüber hinaus bringt Rindenmulch aber auch andere Nachteile mit sich:
- während des Verrottungsprozesses wird dem Boden Stickstoff entzogen, was zu einem Stickstoffmangel führt
- nicht für alle Pflanzen verträglich oder geeignet
- Schädlinge wie Schnecken nutzen den groben Rindenmulch gern als Unterschlupf und zur Eiablage
- der Geruch ist nicht so angenehm
- hoher Gerbsäureanteil
- führt zur Versäuerung des Bodens
Zudem sind die Rindenstücke oftmals mit Pilzsporen belastet. Das liegt an der Herkunft der Rindenstücke, denn Sporen von Pilzen gehören nun einmal zum natürlichen Ökosystem. Die gleichmäßige Feuchtigkeit kann jedoch im Garten dazu führen, dass das Wachstum der Pilze gefördert wird. Gärtner sind davon meist nicht begeistert, jedoch sind diese Pilze nicht schädlich für die Pflanzen. Hier reicht es üblicherweise, den Fruchtkörper des Pilzes mitsamt dem Rindenstück zu entfernen.
Fazit
Rindenmulch aus Kiefer oder Fichte wird sehr gern zur Unterdrückung des Unkrautwachstums eingesetzt. Doch der hohe Gerbsäureanteil ist nicht für alle Pflanzen im Garten ideal, weswegen man Rindenmulch nicht überall einsetzen kann. Jedoch kann man unter Beachtung einiger Aspekte durchaus und vor allem optisch gute Ergebnisse erzielen.