Wahre Legenden mit tragenden Rollen befinden sich in so manchen Gärten. Obstbäume die Jahr für Jahr lecker Früchte je nach Jahreszeit zum Ernten tragen. Doch irgendwann kommen auch im Leben eines Obstbaumes Krankheiten und das hohe Alter, das seinen Tribut fordert. So muss das Relikt aus vergangenen Tagen Platz schaffen, für eine neue Generation. Ein Prozess der nicht nur einen Abschied darstellt, sondern eine wunderbare Wiederverwertung schenkt. Wer einen Kamin sein Eigen nennt, verschafft sich auf eine günstige Weise, eigenes Brennholz. Hinweis: Das Brennholz sollte aber mindestens 1-2 Jahre getrocknet werden damit keine Restfeuchte mehr enthalten ist. Gerade Obstbäume sind perfekt dafür, ein loderndes anhaltendes Feuer zu entfachen. Doch nun muss der „Baum des Lebens“, erstmal fachmännisch entfernt werden.
Obstbaum entfernen – Die Vorbereitung ist alles
So nun ist die Entscheidung gefallen und es geht an die Vorbereitung. Dabei muss auch gleich entschieden werden, ob ein Nachfolger gebührend den Platz einnehmen darf. Wenn dies der Fall ist, muss auch an die Wurzelstockentfernung gedacht werden. Doch erstmal benötigt man ein paar tatkräftige sympathische Helfer, eine Leiter, Schaufel, Spaten und eine Kettensäge. Zudem sollte ein trockener Tag gewählt werden, um das Vorhaben durchzuführen. Dann kann es auch schon losgehen um den „alten Freund“ auf seine letzte Reise zu schicken. Auch alte und kranke Bäume leiden und können durch einen Windbruch Schäden anrichten.
Ast für Ast und Schritt für Schritt
Selbstverständlich fangen wir in der Baumkrone an. So können die dicken Äste mit einer Kettensäge zu Brennholz klein geschnitten werden. Langsam arbeitet man sich dann Ast für Ast vor. Doch Vorsicht, bei alten und kranken Bäumen sind diese meist morsch und brechen im Vorfeld ab. Für das Brennholz eignen sich armdicke knorrige Äste aber hervorragend. Die Leiter sollte daher immer Standortgenau angebracht werden. Das vereinfacht das Arbeiten mit der Ketten- oder Baumsäge. Schritt für Schritt bleibt letztendlich nur noch der dominante Stamm stehen. Den kann man nun Stück für Stück fällen. Denn auch er gibt bestes Brennholz für die kalten Tage ab. So werden kamingerechte Speitel erarbeitet und an einen trockenen Platz gelagert. Bis auch sie nach einer gewissen Ablagerung, zum Einsatz kommen. So erfüllt der alte Obstbaum, vielleicht schon aus Kindertagen seinen natürlich ansprechenden Zweck.
Mit oder ohne Wurzelstock?Verbleibt der Wurzelstock im Erdreich, so wird das Erdreich umliegend großzügig abgetragen. Um den Baumstumpf ungefähr 20 Zentimeter tief abgraben und den Stamm mit einer Säge durchschneiden. Den verbleiben Baumstumpf mit Erde zur Verrottung bedecken. Dieser Vorgang kann bis zu 10 Jahren dauern.
Wird ein Neuankömmling gesetzt, so muss der Wurzelstock unweigerlich weichen. Das ist sicherlich mit einem größeren Arbeitsaufwand verbunden. Etwa einen Meter vom Baumstamm als Hebelwirkung stehen
lassen. So kann das Stammstück bestens zum Hebeln dienen und das Herauslösen der flachen Wurzelscheibe wird vereinfacht. Dann kann wieder an einen Nachfolger gedacht werden, der als Schattenspender und Obstbaum seinen Sinn und Zweck erfüllt.
Fazit:
Nicht jeder Baum ist noch zu retten. Oft ist bei alten Apfelsorten der Mehltau oder Feuerband ausgebrochen. Doch mit der richtigen Vorgehensweise, bereitet man ihnen einen würdigen Abschied. Zudem werden die Äste und der Stamm nicht sinnlos entsorgt. Das Brennholz aus dem eigenen Garten, verzaubert die Kaminabende und weckt lodernd die Erinnerung.