Klassische Apfelsorten zur Selbstversorgung
Die Idee, sich von alten Apfelsorten und eigenen angebauten Lebensmitteln möglichst autark zu versorgen liegt absolut im Trend. Ein ganzheitliches Umdenken findet statt, das sich fort von der verschwenderischen, rücksichtslosen Massenversorgung abwenden möchte, um auf natürlichem Weg gesunde Lebensmittel selbst zu produzieren. Es findet ein reger Austausch statt mit dem Ziel, gemeinsam durch innovative Ideen das eigene Konsumverhalten zu überdenken. Das Ziel eines jeden Selbstversorgers ist ein auskömmlicher Anbau mit eigenen Mitteln. Doch zumeist wird erst einmal klein begonnen, mit einem Stück Land oder Grundstück in Wohnhausnähe. Obstbäume sind unverzichtbare Bestandteile eines Selbstversorger Garten, nicht nur aufgrund ihres Fruchtertrags. Sie wachsen zwar langsam, entwickeln sich jedoch zu markanten Landmarken, die einem Garten von der Ebene der flachen Erde abhebt in den Raum. Außerdem bieten sie ideale Lebensräume für eine Vielzahl von Lebewesen. Klug ausgewählte Obstbäume gehören in jeden Garten und es ist ratsam, die Anschaffung frühstmöglich anzugehen.
Alte Apfelsorten – Qualität durch Tradition
Entsprechend der zukünftigen Standorte von Apfelbäumen greift das Konzept der Selbstversorgung bevorzugt auf regionale Ressourcen zurück. Alte Apfel-Obstbaumsorten, die speziell aus der Region stammen, wurden aus dem Großhandel verdrängt, weil Alternativen aus anderen Ländern bessere Erträge versprechen. Vielfach konnten darum alte Apfelsorten nur auf Streuobstwiesen erhalten werden. Doch durch ein breites ökologisches Umdenken wurden beinahe vergessene Apfelsorten als nachhaltige Antwort auf die globale Megaversorgung wieder entdeckt. Im Vergleich zu extrem auf Größe und Ertrag gezüchteten modernen Apfelsorten sind die regionalen Klassiker ideal auf die örtlichen Bedingungen vorbereitet und reagieren deshalb weniger empfindlich auf Schädlinge oder Krankheiten. Somit spielt die richtige Erde im Garten auch eine Rolle wenn es um den Anbau von alten Apfelsorten geht.
Sie sind das Ergebnis einer Verbesserung unter den gegebenen Bedingungen und beeindrucken darum durch eine Bandbreite individueller Geschmacksnuancen. Alte Apfelsorten sind meist leckere Beigaben bei Rezepten aus Omas Hausmansküche. Mit zeitgemäßen Geräten wie zb einer Apfelschälmaschine lassen sie sich auch vom Laien gut verarbeiten und leckere Apfelgerichte zaubern.
3 Alte Apfelsorten – Regionale Alternativen zu Boskoop und Co.
Berlepsch – Süß, säuerlich, saftig und etwas herb
Als „Goldrenette Freiherr von Berlepsch“ oder einfach nur „Goldrenette“ wird diese Apfelsorte genannt, die seit den 1880er Jahren bekannt ist. Sowohl geschmacklich als auch optisch kommt dieser Apfel etwas ungewöhnlich daher. Er ist eher flach gerippt in der Form anstatt drall und rund. Zudem ist er farblich klar definiert in satte Bereiche aus grün, gelb und rot. Die Schale ist weicher als das bissfest saftige Fruchtfleisch. Der Geschmack ist ausgewogen süß-säuerlich, allerdings auch ausgesprochen würzig und beinahe herb. Eher eine Sorte für begeisterte Apfelfreunde. Die Lagerfähigkeit unter Raumtemperatur ist mäßig, nach zwei Wochen sollte der Apfel verzehrt sein.
Finkenwerder Herbstprinz – Fast vergessener Qualitätsapfel aus dem Norden
Ursprünglich ein wichtiger Bestandteil in der Obstwirtschaft der Region Hamburg wurde diese Sorte nach dem letzten „Boom“ in den 1960er Jahren beinahe zur Rarität. Doch mittlerweile erhält die alte Apfelsorte wieder zunehmend etabliert und ist vor allem im privaten Gartenbau beliebt. Als der „Echte Prinzenapfel“ aus der großen norddeutschen Prinzenfamilie, wurde diese Obstsorte bereits im 18. Jahrhundert kultiviert. Die Form wird als glockenförmig beschrieben mit grüner Grundfarbe und halbseitig roten Streifen. Das Fleisch ist fest, schmeckt angenehm süßsauer bis würzig und ist besonders schmackhaft, wenn die Haut bereits etwas runzlig wird durch die Lagerung. Ein klassischer Tafelapfel.
Gravensteiner – Anspruchsvoll aber erfolgreich
Mit etwas höheren Anforderungen an Standort und Klima ist diese alte Apfelsorte etwas für fortgeschrittene Gärtner. Bereits bekannt seit mindestens 1669 wurde der Gravensteiner zu einem wichtigen Wirtschaftsgut. Durch seine frühe Erntezeit, gute Verarbeitungsmöglichkeiten und den erstklassigen Geschmack war dieser Apfel einst weltweit beliebt. Nachdem diese kommerzielle Bedeutung allerdings nachließ, gehört der Gravensteiner zu den alten Apfelsorten. Zudem muss bedacht werden, dass dieser Apfel weniger gut lagerfähig ist und emfpindlich reagiert auf Stöße. Die Früchte jedoch sind groß, saftig und riechen angenehm fruchtig. Im Geschmack sind sie von „edler Würze“ und eignen sich perfekt zum Backen und Konservieren. Ein anspruchsvoller Apfel mit tollem Aroma.
Fazit
Je nach Vorliebe findet sich unter den alten Apfelsorten vor allem aus der eigenen Region der perfekte Obstbaum für die Selbstversorgung. Außerdem können Allergiker aufhorchen, denn es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass alte Apfelsorten deutlich verträglicher sind als moderne Arten.
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